Der Raffinationsprozess für Erdöl
Die Raffination von Erdöl zur Herstellung von Fertigprodukten (LPG, Diesel, Benzin) vollzieht sich zunächst über einen Prozess der fraktionierten Destillation (ein „physikalischer“ Prozess), gefolgt von Konvertierungs- und Veredelungsvorgängen (Prozesse/Umwandlungen chemischer Natur).
FRAKTIONIERTE DESTILLATION
Die fraktionierte Destillation ist ein zweistufiger Prozess:
- Die erste Stufe wird bei atmosphärischem Druck (primäre atmosphärische Destillation oder Topping) ausgeführt. Das erste – und volatilste – Produkt ist LPG. Diesem folgen zunehmend schwerere Kohlenwasserstoffgemische: Naphtha (der Name für Benzin vor der weiteren Veredelung), Kerosin (Flugzeugtreibstoff) und Diesel;
- Die zweite Stufe vollzieht sich in einem Vakuum (sekundäre atmosphärische Destillation oder Vakuum).
KONVERTIERUNG
Die schwersten, nicht verdunstungsfähigen Komponenten der Erdölprodukte machen eine „Krackverfahren“ genannte Konvertierung durch, das auf die Herstellung von Fertigprodukten abzielt, welche vergleichbar mit den bei der atmosphärischen Destillation erstellten Produkten, d. h. LPG, Benzin und Diesel, sind.
Die schweren Diesel durchlaufen in der Folge Konvertierungsanlagen, wie etwa:
- Hydrokracken: Prozesse mit hohen Temperaturen und Hochdruchwasserstoff zur Gewinnung von Diesel;
- FCC: Ein Prozess des thermischen/katalytischen Krackverfahrens zur Gewinnung von (hauptsächlich) Benzin;
- Solventextraktion: für die Gewinnung von Schmierstoffen.
VEREDELUNG
Die durch Destillation und Konvertierung gewonnenen Produkte werden einem Verfahren der Veredelung unterzogen, in dem sie die notwendigen Prozesse durchlaufen, um zu Fertigprodukten zu werden: LPG, Benzin, Flugzeugtreibstoff und Diesel. Die Hauptprozesse dieses Verfahrens sind:
- Entschwefelung mit Wasserstoff; umfasst einen Prozess der Entfernung von Schwefel zwecks Begrenzung der Emission von Schadstoffen;
- Optimierung; stellt einen Prozess dar, welcher auf die Verbesserung der Motorleistung von Benzin abzielt.
ENI EST
In diesem Jahr wurde in der Raffinerie Sannazzaro de’ Burgondi eine Anlage zur Konvertierung von Rückständen vollständig in Betrieb genommen. Die Anlage verwendet eine unternehmenseigene Eni-Technologie namens EST (Eni Slurry Technology), deren Leistungsfähigkeit den Erwartungen entspricht.
Die EST-Technologie bietet den Vorteil, destillierte Ladungen vollständig umzuwandeln und Destillationsrückstände von schwerem und ultraschwerem Rohöl sowie nicht-konventionellen Ressourcen aufzuwerten.